Alles nach Plan : Roman

Etz, Elisabeth, 2015
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Medienart Buch
ISBN 978-3-902902-31-3
Verfasser Etz, Elisabeth Wikipedia
Systematik JE - Erzählungen
Schlagworte Erwachsenwerden, Pubertät, Identitätsfindung, ab 12
Verlag Zaglossus
Ort Wien
Jahr 2015
Umfang 171 S.
Altersbeschränkung keine
Auflage 1. Aufl.
Sprache deutsch
Verfasserangabe Elisabeth Etz
Annotation Quelle: 1000 und 1 Buch (http://www.1001buch.at/);
Autor: Manuela Kalbermatten;
To do-Listen sind in der Jugendliteratur seit Jahren Trend, und Annas Plan weicht kaum von den üblichen Punkten ab. Ungewöhnlich sind bloß ihre Beweggründe: Die 16-Jährige ist weder (tod)krank noch kurz davor, die Schule zu beenden oder das Land zu verlassen. Dass sie baldmöglichst Sex haben, mit Drogen experimentieren, eine wilde Party feiern, autostoppen, auf ein Open-Air-Festival gehen, die Schule schwänzen und sich verlieben will, entspringt auch keinem tiefen Wunsch nach einem aufregenden Leben. Oder gar nach Rebellion wogegen auch? Ihre Eltern erwarten ja von ihr, dass sie ab und an ausflippen, sich die Nächte um die Ohren hauen und sexuelle Bekanntschaften nach Hause bringen möge. Nicht um abzuheben, sondern um normal zu sein also beginnt sie halbherzig mit der Suche nach passenden Gefährt_innen für ihre sieben Programmpunkte.
Mit Anna entwirft die Wienerin Elisabeth Etz einen merkwürdig teilnahmslosen, fast leeren Charakter, der sich den Leser_innen wie ein vom Leben unbeschriebenes Blatt Papier präsentiert. Aber genau diese offene Fläche schafft Raum für andere, prägnant skizzierte Figuren, die sich nach und nach in Annas Leben einschreiben, Platz darin einnehmen, Spuren hinterlassen. Da ist Mona, die aufregende, unzuverlässige Frontfrau von Zeitpunk, in die Anna sich verliebt. Da ist Ivan, dessen Spiegelbild sie in der Büchereitoilette streichelt. Da ist Isabel, ihre bequeme Freundin, die plötzlich mehr Anteilnahme fordert. Da ist Annas Oma, die, anders als die alten Frauen in den Büchern, kein bisschen Weisheit parat hält. Und endlich Silvie, mit der Anna ein Fantasy- Pen&Paper-Rollenspiel besucht, bei dem sie sich ihren Charakter einfach zusammenwürfeln lässt. Man muss ja nicht immer was Konkretes tun, sagt Silvie zum Auftakt einer offen vor ihnen liegenden Nacht, und in dieser Philosophie liegt auch die Poetik eines Romans, der seinen Titel Lügen straft: Wo eine klassische Coming of Age-Story Annas Liste als Motor für eine gut strukturierte Selbstfindung genutzt hätte, lässt dieser zarte, queere Text nahezu alle Programmpunkte im Sand verlaufen auf dass sich neue Möglichkeits- und Identitätsspielräume öffnen.

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