Die Abenteuer des Joel Spazierer : Roman

Köhlmeier, Michael, 2013
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Medienart Buch
ISBN 978-3-446-24178-7
Verfasser Köhlmeier, Michael Wikipedia
Systematik DE - Erzählende Dichtung
Schlagworte österreichische Literatur, Gegenwartsliteratur
Verlag Carl Hanser
Ort München
Jahr 2013
Umfang 652 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Michael Köhlmeier
Annotation Anfang der 50er Jahre wird in Ungarn ein Vierjähriger allein in einer Wohnung zurückgelassen. Die Großeltern werden vom Geheimdienst verhaftet, der Großvater, ein angesehener Arzt, wird beschuldigt, einen Parteikader während einer Operation umbringen zu wollen. Unter Folter gesteht er. Die Großmutter, eine bekannte Ägyptologin, wird mehrmals vergewaltigt. Der Enkel verbringt fünf Tage und vier Nächte allein in der Wohnung, bis ihn seine Mutter, eine Medizinstudentin, findet. Der Junge ist durch dieses Erlebnis traumatisiert und kommt zur Erkenntnis, dass er allein ist, auf niemanden Rücksicht nehmen muss und keiner Moral verpflichtet ist. Im Frühjahr 1956 flieht die Familie nach Österreich, sie finden in Wien Unterschlupf bei einem Ägyptologen, den die Großmutter kennt. Der Großvater ist schwer krank, er leidet an den Folgen der Folterungen. Joel kommt in Wien Meidling in die Grundschule. Er ist ein schöner Junge, der merkt, dass er durch seine Erscheinung und sein Lächeln Macht auf andere Menschen ausüben kann. Und das nutzt er aus. Als Stricherjunge verdient er sein erstes Geld. In den 60er Jahren ist er schließlich in einem Internat in Vorarlberg. Später kommt er in ein Schweizer Gefängnis. in dem er wegen Mordes einsitzt. Nach der Entlassung aus der Haft führt der Weg des Hochstaplers Joel Spazierer über Italien, Kuba in die DDR, wo er sich einen Lehrstuhl für wissenschaftlichen Atheismus ergaunert. In bester Tradition des Schelmenromans hat Köhlmeier eine Figur erfunden, die ohne Skrupel und Gewissen ist und die auf ihrem Weg durch halb Europa gleichzeitig auch die wechselvolle Geschichte des Kontinentes miterlebt. Joel selbst sagt von sich: "Ich besaß nie den Ehrgeiz, ein guter Mensch zu werden." Joel schreibt 45 Jahre später seine Geschichte auf. Köhlmeiers Roman ist voller Figuren und Geschichten. "Ein Buch sei ein mäandernder Fluss und kein Kanal", sagt der Schriftsteller Sebastian Lukasser (das Alter Ego des Autors), der dem Joel Spazierer gute Ratschläge für das Schreiben gibt. Der Roman ist eine gelungene Mischung aus Krimi, Schelmen-, Abenteuer- und Geschichtsroman. Er liest sich gut und man kann fast nicht mehr aufhören zu lesen. LHW.Lesen.Hören.Wissen Markus Fritz

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