Manchmal dreht das Leben einfach um

Steinberger, Kathrin, 2015
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Medienart Buch
ISBN 978-3-7026-5893-9
Verfasser Steinberger, Kathrin Wikipedia
Systematik JE - Erzählungen
Schlagworte Blaupunkt, ab 15
Verlag Jungbrunnen
Ort Wien
Jahr 2015
Umfang 278 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Kathrin Steinberger
Annotation Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html);
Autor: Cornelia Gstöttinger;
Boards, Tricks, Green-Day-Sound und zwei einnehmende Außenseiterfiguren der österreichischen Jugendliteratur, die die erste Liebe und eine neue Richtung für ihr Leben finden. (ab 15) (DR)
"summer has come and passed / the innocent can never last"
Ali ist ein wandelndes Wikipedia-Lexikon. Sie hat einen IQ von 136, aber mit Veränderungen im sozialen Umfeld kommt die 16-Jährige nicht gut zurecht. Ein Reiz reicht aus und ihr Hirn rotiert und spult sämtliches Wissen ab wie eine Festplatte beim Defragmentieren. Ähnlich reagiert Ali, als Kevin, Ex-Skate-Profi und seit kurzem ihr Nachbar, ihr nahekommt. Fast nur über Dialoge entwickelt Kathrin Steinberger diese intensive Liebesgeschichte: Über ihre Leidenschaft zum Sport - Kev bringt Ali Snowboarden und Skaten bei - finden die beiden interessant angelegten Figuren langsam zueinander und erleben ihre erste richtige Beziehung. Erste sexuelle Erfahrungen als Paar werden ebenso authentisch und explizit geschildert wie die genialen Tricks, die Kev mit seinen Skaterfreunden auf der Halfpipe und im freien Gelände macht - am besten gleich während der Lektüre youtuben und staunen.
"I'll carry your world. [...] And all your hurt."
Unter der unterhaltsamen, teils lässig-flapsigen Textoberfläche kristallisiert sich das Psychogramm zweier faszinierender Außenseiter heraus, die einander bedingen. Die sich so nehmen, wie sie sind, und sich gegenseitig helfen, ihre Lebensspur zu finden. Ali, indem sie sich gegen die Pläne ihres dominanten Vaters auflehnt, und Kevin, indem er sich endlich seiner Vergangenheit stellt. Obwohl ich kein Fan von Silben verschluckendem Slang, der Kevin auszeichnet, bin, hat es mich ordentlich gepackt beim Lesen: Erst saugt es einen tief hinein in die Skaterszene und dann umfängt einen plötzlich diese ernsthafte, zärtliche Liebe zwischen Kev und Ali, durchbrochen von den verschlossenen Tagen, an denen Ali vergeblich zu Kev vorzudringen versucht.
"save my love through loneliness / save my love through sorrow"
Gelungen bringt Kathrin Steinberger Alis Hochbegabung zur Geltung, indem sie Infos zu Musikalben, TV-Serien und Filmen wie Popups aufploppen lässt. Die zahlreichen eingestreuten Song-Zitate u.a. von Green Day, Coldplay und Johnny Cash sind aber nicht nur nettes Beiwerk für ein jugendliches Lesepublikum, sondern liefern eine tiefere Bedeutungsebene, der man mit Begeisterung nachspürt und -hört. Awesome! Für alle Büchereien.

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Quelle: LHW.Lesen.Hören.Wissen (http://www.provinz.bz.it/kulturabteilung/bibliotheken/320.asp);
Autor: Annamaria Zelger;
Almuth, kurz Ali genannt, lernt für das Abitur, muss eigentlich aber nicht viel machen, weil sie hochbegabt ist. Ihr Leben lang hat sie versucht, es allen recht zu machen, sich einzuordnen und durch ihre Begabung ja nicht aufzufallen. Als im Nachbarhaus der junge Ex-Skate-Profi Kevin Donner einzieht, trifft sie zum ersten Mal auf einen Menschen, der sie so nimmt, wie sie ist. Er unternimmt mit ihr hauptsächlich Radtouren und lehrt sie Snowboarden und Skaten. Sie verlieben sich, kommen sich schnell näher und erleben ihre erste Beziehung. Ali muss anfangs noch gegen den "Computer" in ihrem Hirn ankämpfen, der bei Aufregung besonders lästig ist. So fallen ihr die Listen aller Lieder auf einer CD mit Entstehungsdaten und Musikern ein. Sie kann den Abspann vieler Filme vollständig aus dem Gedächtnis aufsagen und sämtliche Definitionen, die sie jemals gelesen hat. Besonders gut kann sie mit Zahlen umgehen, damit kann sie sogar Kevin beeindrucken. Bald merkt Ali aber, dass Kevin immer wieder auf Distanz zu ihr geht und sie nicht wirklich an seinem Leben teilhaben lässt. Die gemeinsamen Momente, in denen er sich öffnet, sind kurz und gewähren ihr nur wenig Einblick. Das meiste über ihn erfährt sie aus dem Internet, wo die Skater-Szene ausführlich dokumentiert wird. Als Kevin dann plötzlich verschwindet, bricht für Ali eine Welt zusammen.
Die Autorin lässt hier zwei Welten aufeinandertreffen, die nicht entgegen gesetzter sein könnten: das Leben einer Hochbegabten und das eines reichen Ex-Profis, der nach einem neuen Lebensinhalt sucht und eine schreckliche Vergangenheit zu verarbeiten und zu vergessen versucht.
ab 15 J.

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Quelle: STUBE (http://www.stube.at/);
Sich auf dem Skateboard im Luftstand um 180 Grad zu drehen, ist eine Kunst für sich. Für Kevin ist dieses Kunststück integrativer Bestandteil eines rasanten Lebens. Umso härter fühlt sich der Fall an, der den Profiskater nach einer Verletzung dort stranden lässt, wo die Ich-Erzählerin lebt. Alis Leben war bisher nicht von großen Sprüngen geprägt, sondern vom Versuch, als hochbegabte 17-Jährige Informationen zu kanalisieren. Anlass, um das Erzählen durch lexikonartige Infoblöcke zu strukturieren, die humorvoll aus dem Vollen generationsübergreifender Medienvorlieben schöpfen. Gemeinsam jedoch stehen Ali und Kevin nun zahlreiche Shoot-outs bevor, denn das wachsende Vertrauensverhältnis wird von einem Geheimnis überschattet, das tief in Kevins Biografie begraben liegt. Doch wie das Skaten den Ollie, kennt auch die Wahrheit den notwendigen Versuch, den sicheren Boden zu verlassen.
*STUBE*

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