Der Katze ist es ganz egal

Orghandl, Franz, 2020
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Medienart Buch
ISBN 978-3-95470-231-2
Verfasser Orghandl, Franz Wikipedia
Beteiligte Personen Strozyk, Theresa Wikipedia
Systematik JE - Erzählungen
Schlagworte ab 10, Identität, Transgender
Verlag Klett Kinderbuch
Ort Leipzig
Jahr 2020
Umfang 94 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Franz Orghandl. Mit Ill. von Theresa Strozyk
Illustrationsang Ill.
Annotation Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html);
Autor: Josef Mitschan;
Vorbildhaftes und sympathisch direktes Coming Out eines Transgender-Mädchens in Familie und Schule. (ab 9) (JE)
Leo heißt jetzt Jennifer und möchte ein Kleid tragen. Das macht die Mama traurig, den Papa wütend und bringt die Lehrerin dazu, die Eltern zu einem Gespräch einzuladen. Auch die Freundschaft mit Anne und dem dicken Gabriel aus der gleichen Klasse wird auf die Probe gestellt. Aber die Kinder können viel besser mit dem neuen Geschlecht ihres Freundes umgehen und wollen Jennifer beim Kauf eines Kleides unterstützen. Als Jennifer Stella kennenlernt, die alles Mädchenhafte ablehnt, schwänzen sie gemeinsam die Schule. Sie streifen durch die Großstadt, ausgestattet mit Attributen ihres ersehnten Geschlechts: ein Kleid für Jennifer und ein Schnurrbart für Stella.
Familie und Freunde helfen zusammen, um sie zu finden. Nun wollen sie sie so nehmen, wie sie sind.
Es ist realistisch, dass Transgender-Kinder im Volksschulalter (Jennifer ist 10) die gefühlte Identität einfordern, daher ist die verdichtete Schilderung eines Coming Out und wie es in ein Happy End mündet eine gute Möglichkeit, Gleichaltrige auf Derartiges vorzubereiten. Dass die Geschichte in Wien spielt und mit umgangssprachlichen Ausdrücken angereichert ist, ergibt für den großen deutschsprachigen Markt einen exotischen Subtext, der das Geschehen umso "normaler" erscheinen lässt. Die Illustrationen von Theresa Strozyk haben etwas Karikierendes, sind gleichzeitig aber erklärend und wiederholen wichtige Textpassagen ("Ich bin ein Mädchen mit Penis", "Ein Transvestit ist nichts Schlechtes"). Wegen der sprachlichen Komplexität, bei aller Anlehnung an den Comic-Roman, eignet sich das Buch besser zum Vor- und gemeinsamen Lesen. Die Punzierung des Verlags "Kein Problembuch!" ist zutreffend. Einziger Wermutstropfen: Die Katze, der es ganz egal ist, kommt nur in einem Nebensatz vor.
Wärmste Empfehlung für alle (Kinder und Erwachsene) ab 9 Jahren.

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Quelle: LHW.Lesen.Hören.Wissen (http://www.provinz.bz.it/kulturabteilung/bibliotheken/320.asp);
Jennifer fühlt sich im Körper von Leo gefangen und beschließt, ihren Eltern zu eröffnen, dass sie ein Mädchen mit Penis sei. Das macht die Mutter zunächst traurig und lässt den Vater schäumen, so dass Jennifer fast verschwindet und Leo dem Vater gegenüber treten muss. Doch Jennifer spürt, dass sie sich nicht zurückziehen darf. Deshalb eröffnet sie ihren besten Freunden, dem dicken Gabriel und Anne, dass sie jetzt Jennifer sei. Auch der Lehrerin teilt sie das mit. Diese bleibt ganz ruhig, möchte aber mit den Eltern sprechen. Zu Hause traut sich Jennifer in Präsenz des Vaters nicht so recht, trotzdem lässt sie nicht locker. Als Leo/Jennifer am nächsten Tag dann Schule schwänzt und niemanden davon informiert, kleidet Leo/Jennifer sich mit Hilfe von Stella als Mädchen und trifft dann an der Bushaltestelle den Opa. Diese Tatsache zwingt die Familie über den Sachverhalt nachzudenken. Was zählt wirklich? Was ist für die Eltern, für die Großeltern wichtig? Mithilfe der Lehrerin machen sie sich auf die Suche nach Leo/Jennifer.
Das Buch greift eine nicht einfache Thematik im Kinderbuch auf und stellt sie völlig undramatisch, zum Alltag gehörend und teilweise ganz lustig dar. Die Kinder machen es vor, wie mit der Thematik umzugehen ist, die Freunde nehmen Jennifer ernst und unterstützen sie. Die Erwachsenen müssen erst lernen. Der Titel macht es aber ganz klar. Der Katze ist es egal, dass der neunjährige Leo ab sofort Jennifer heißt. Ab 9 J.
*LHW.Lesen.Hören.Wissen Annamaria Zelger

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Quelle: STUBE (http://www.stube.at/);
Seitenweise 2020
Ob es nun Stiegenhaus oder Treppenhaus2 heißt, ob man Goschn oder Maul sagt, oder ob die Süßigkeiten in einem Naschkasterl oder einem Schränkchen verstaut werden, mögen kleine, feine Unterschiede sein. In diesem Kinderroman wird die österreichische Sprachvarietät jedenfalls wertgeschätzt und gezeigt, wie Sprache unser aller Leben bestimmen kann. Das betrifft auch die Hauptfigur, die am Morgen als Leo zur Schule geht und nach einem ereignisreichen Tag als Jennifer nach Hause kommt. Mit Wortwitz, Situationskomik und rotzfrechen Illustrationen wird das Thema Transgender für noch junge Leser_innen zu einem erquicklichen Lektüre-Erlebnis, dem theoretische Überlegungen des Doing-Gender ebenso eingeschrieben werden wie die Wiener Stadttopographie. Feinfühlig im Umgang mit einem kindlichen Entwicklungsprozess und schmackhaft angerichtet wie ein echtes Erdäpfelgröstel.
*STUBE*

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